2. Gruppe Cacique Don Nenito
Danach fuhren wir etwas weiter Flussaufwärts. Diesmal mit einem kleineren Boot. Es heißt hier Lanchita. Die Landschaft ist unvergleichlich schön.
Am Flussufer sind immer wieder Frauen der Nativos beim Waschen der Wäsche mit ihren Kindern zu sehen.
Nun sind wir bei der Gruppe mit dem Cacique Don Nenito. Er ist schon sehr alt und derzeit gibt es niemanden, der sein Nachfolger sein möchte. Cacique zu sein ist eine undankbare Aufgabe. Als wir bei dieser Gruppe zu Besuch waren, konnten wir unser Zelt neben dem Haus von der Lehrerin aufstellen.
Hier lernten wir einige Papageien kennen.
Diese Gruppe hat mehrere Esel für die Arbeit. Ein großer Nachteil dieser Gruppe: Es gibt hier eine Farm als Nachbarn (zwar nicht gleich sehr nah, aber es ist der Nachbar) der selber keinen Zaun macht und seine Kühe weiden auch auf der Grundstücksfläche der Angaitè Dieser Nachbar bezahlt ganz wenig dafür, dass seine Kühe hier weiden. Was für die Arbeit hier heißt: Wir müssen um die Stellen, wo wir Bäume oder Gemüse pflanzen Zäune aufstellen. Dadurch sowohl mehr Arbeit als auch mehr Kosten.
Alle Aborigengruppen haben ihre eigene Schule, sobald 17 Kinder oder mehr zu unterrichten sind. Die Lehrkraft wird dann vom Staat bezahlt. Es müssen insgesamt mindestens 17 Kinder sein. Diese können aber in verschiedenen Schulstufen - sprich - in verschiedenem Alter sein. Die Aborigen können selber entscheiden, welche Sprache oder welche Sprachen die Kinder hier lernen. Die Lehrerin hier versucht einmal die Woche Essen zu organisieren, das die Eltern selber machen und dann für wenig Geld an andere weitergeben. Auf diese Weise wollen sie etwas Geld für Schulmaterial bekommen. Vor der Schule gibt es den hier fast überall zu findenden Fussballplatz.
Fussball spielt hier fast jeder.
Wenn man tiefer ins Landesinnere (weg vom Fluss) geht, findet man auch verschieden Kakteen.
Die Nativos essen auch diese Früchte.
Auch in dieser Gruppe hat der Cacique, hier Don Nenito, eine Versammlung einberufen und uns vorgestellt.
Hier werden wir sehr viel Hilfe geben können und auch brauchen! Die Gruppe umfasst ca. 80 Familien. Sie haben aber kaum Wissen. Sie sind total entwurzelt - sprich haben keine Ahnung mehr wie ihre Vorfahren gelebt haben - und gleichzeitig haben sie keine Idee von der Zukunft, davon, wie sie ihr Leben selber gestalten können. Jedoch ist bei der Versammlung schon ein großer Wunsch für Hilfe ausgesprochen worden. Sie haben uns erzählt: "Der Staat hilft auch, aber es ist oft Hilfe, die wir nicht verwenden können." Z.B. haben sie uns Werkzeug gezeigt, dass sie vom Staat bekommen haben. Aber, sie kennen es nicht und können es nicht anwenden.
Die Bitte dieser Gruppe: Ein Projekt um den Familien zu zeigen (und mit ihnen gemeinsam zu beginnen), wie man das Land kultivieren kann. Welche Gemüse wann und wie angebaut werden, welche Pflanzennachbarn sich gut vertragen und welche nicht, welche Obstbäume wie wachsen können......
Für dieses Projekt suche ich jemanden aus Paraguay, der oder die für ein oder zwei Jahre direkt in dieser Nativogruppe lebt und dort vor Ort die Arbeit macht. Es ist auch möglich, wenn es jemanden von Euch interessiert, dass von einem anderen Land jemand mit den Indigenen lebt. Auch das wieder genauer als Projekt 2 auf meiner Homepage.